Gesundheitliche Versorgung erwachsener Betroffener von häuslicher
und sexualisierter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern

Ein Leitfaden für die medizinische Praxis
 

Gewalt macht krank. Menschen, die häusliche oder sexualisierte Gewalt erfahren haben, leben meist in permanenter Angst und dauerhaftem Stress.


Neben den körperlichen Verletzungen, die aus häuslicher und sexualisierter Gewalt resultieren können, spielen vor allem die psychischen Folgen eine Rolle im Leben der Betroffenen.


Die Hälfte aller Befragten in der oben genannten Studie berichtet von einem Verlust des Selbstvertrauens und einem Gefühl der Verletzlichkeit. Weitere häufig genannte Folgen sind psychische Erkrankungen wie Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, Angststörungen, Abhängigkeitserkrankungen oder isolierte Symptome wie Schlafstörungen, Beziehungsschwierigkeiten und Konzentrationsstörungen.


Wenn in einer Beziehung körperliche und/oder sexualisierte Gewalt ausgeübt werden, berichten die betroffenen Personen häufiger von negativen psychischen Folgen als bei Fremdtätern. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Gewalt in Beziehungen meist wiederholt und über einen längeren Zeitraum auftritt.